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Die Beteiligigung von Angehörigen in Pflegeheimen

Marita Bossers-Nabben, die Vorsitzende von Planetree Deutschland und Planetree Niederlande, reflektiert Ergebnisse einer Befragung des Nivel Forschungsinstitutes: “Ich möchte meine Selbstbestimmung (60%) wahren und von meinen Angehörigen gepflegt werden (50%)”

Im Auftrag der Krankenversicherung CZ hat das Nivel Forschungsinsitut Menschen über ihre Wünsche im Pflegefall befragt. An erster Stelle geben 60% der Kunden an, dass der Wunsch, die eigene Selbstbestimmung zu erhalten. An zweiter Stelle steht mit 50% der Wunsch, von Angehörigen gepflegt zu werden.

Es ist natürlich schon lange bekannt, dass Selbstbestimmung ein entscheidendes Bedürfnis der Menschen ist. Auch der Wunsch, von Angehörigen versorgt zu werden, ist gut zu verstehen. Füreinander zu sorgen ist ein tiefes Bedürfnis, da wir soziale Wesen sind.

Pflegebedürftige und Angehörige kennen sich in- und auswendig. Menschen werden oft lange zu Hause betreut, bis sie in ein Pflegeheim ziehen. Ein Beispiel aus den Niederlanden: Durchschnittlich werden Plfegebdürftie 5 Jahre lang zu Hause gepflegt, im Heim verbringen sie dann ca. 9 Monate. Das heißt: Die Mitarbeitenden in der stationären Pflege sind intensive, aber nur kurzfristige Besucher.

Als mein Schwiegervater, Pa, mehr Hilfe und Pflege benötigte, empfand er das als schweren Verlust seiner Würde – das sind seine eigenen Worte. Und meine Schwiegermutter, Ma, mit schwerer Demenz, wollte nichts lieber, als dass ich jeden Tag in ihrem Pflegeheim war, um ihr zu helfen und schöne Dinge zu unternehmen. Ich vermisse sie beide.

Wenn Planetree für etwas steht, dann für die Selbstbestimmung und die Bedeutung des Netzwerks von Bewohner*innen und Angehörigen. Nicht nur, weil dies Kernaspekte der menschenzentrierten Pflege sind, sondern auch, weil die Pflege davon profitiert. Dieses „Sowohl-als-auch“ motiviert mich und meine Kollegen, dies zu unterstützen.

Beispiele aus Planetree-Einrichtungen aus aller Welt zeigen, dass die Beteiligung der Angehörigen in der Pflege erheblich gesteigert werden kann. Aber wir verstehen auch, warum es heute noch nicht optimal funktioniert, und suchen gerade die Verbindung zu den Pflegefachleuten, um den nächsten Schritt zu gehen. Diese Themen liegen mir persönlich sehr am Herzen. Deshalb bin ich unglaublich stolz auf unser neues Programm zur Angehörigenbeteiligung. Es hilft Pflegeeinrichtungen, von Beginn an Angehörige in die Versorgung von Pflegeheimbewohner(innen) einzubinden und nachhaltig zu beteiligten.

Gerne können Sie hier mehr dazu lesen (ein niederländischer Artikel).
Eine Übersetzung des Artikels kann hier heruntergeladen werden.